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Caso ThyssenKrupp-Vale en Santa Cruz-Río de Janaiero (Brasil)
  Trotz der Rechtsverstösse baut ThyssenKrupp in Rio weiter
   

VON GISLENE LIMA, APRIL 2009. KoBra - Kooperation Brasilien.

Die gigantische Baustelle CSA von ThyssenKrupp/Vale do Rio Doce wird straflos und ohne jeglicher Auflagen in Rio de Janeiro weitergeführt. Die Rechtswidrigkeiten und die Umweltschäden in der Sepetiba-Bucht, die durch den Bau verursacht werden, wie bereits im Brasilicum 176 (November/2008) berichtet, wurden durch einen weiteren Faktor noch verschärft : persönliche Bedrohungen der Fischer, die sich gegen das Projekt stellen, durch Milizen, die das Baugrundstück bewachen. Mindestens ein Fischer, dessen Name zu dessen Schutz nicht preisgegeben wurde und der über die Einschüchterungen der Milizen klagt, musste wegen Morddrohungen gegen ihn und seine Familie die Region verlassen. Pedro Teixeira, ein Vertreter der CSA, erkennt die Morddrohungen und Todesfälle nicht an. Er gab aber zu, dass der durch den Fischer angezeigte und fotografierte Mann Barroso heiße und Chef der Sicherheitskräfte des Unternehmens sei.

Ende März beteiligten sich die Fischer an einer öffentlichen Anhörung vor der Menschenrechtskommission des Parlaments des Bundesstaates Rio de Janeiro. Der Präsident der Kommission, der Abgeordnete Marcelo Freixo (PSOL), forderte die Einbeziehung der Fischer in das Zeugenschutzprogramm und organisierte einen Besuch auf der Baustelle.

Die CSA wird ebenfalls beschuldigt, wenn auch indirekt, die Absetzung einiger führender Angestellter der IBAMA (der nationalen Umweltschutzbehörde) und der Feema (ehemalige Umweltschutzbehörde im Staat Rio), die den Bau mit Vorschriften und Restriktionen belegt haben, beeinflusst zu haben. Luftaufnahmen der Bundespolizei zeigen, dass durch die Bauarbeiten Mangrovenwälder zerstört werden und dass ein ganzer Fluss mit Erde bedeckt und zugeschüttet wurde. Dieser Fluss mündet in die Bucht von Sepetiba und stellte ein Zufahrt zur Bucht für die örtlichen Fischer dar.

Bemerkenswert ist, dass die CSA-ThyssenKrupp das größte Privatprojekt des PAC (Programm der Brasilianischen Regierung für Wachstumsbeschleunigung) ist. Es wurden bereits 1,48 Mrd Reais von der BNDES (brasilianische Bank für Entwicklung) überwiesen. Schätzungen zufolge belaufen sich die Projektkosten auf insgesamt 15 Mrd Reais oder 4,5 Mrd Euro. Am 13. Februar hat die Organisation PACS (Institut für Alternative Politik der Südlichen Hemisphäre), die seit 2007 die Fischer unterstützt, dem Präsidenten der BNDES, Luciano Coutinho, ein Dossier überreicht, in dem alle Anzeigen gegen die von CSA begangenen Rechtsverletzungen zusammengestellt sind. PACS forderte die BNDES auf, das Darlehen zu kündigen, das die Einhaltung der sozialen Klauseln in den Verträgen zur Voraussetzung hat. Bisher hat der Vorsitzende der BNDES noch keine Aussagen zu diesem Thema gemacht. Der brasilianische Gewerkschaftsdachverband CUT hat auf Anfrage mitgeteilt,dass die brasilianischen Arbeiter umgerechnet lediglich etwa 500 Euro brutto verdienen.

Wie es hieß, sei dies auffällig weniger, als deren Kollegen hier in Deutschland gezahlt werde. Der Durchschnittslohn sei sogar deutlich niedriger als für Metallarbeiter im Industriegürtel von São Paulo. Dort lägen die entsprechenden Bruttolöhne bei umgerechnet bis zu 1000 Euro.



 
     
     
     
     
 
Enlazando Alternativas | Red Birregional UE - ALC | 2007
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